Mittwoch, 26. März 2014

TVE wird zurückgetreten

Der Papst hat das Rücktrittsgesuch angenommen, heißt es - und das ist wohl die höchstchristliche, gesichtsbewahrende Maßnahmen integrierende Lesart der Ereignisse in Rom. 
Es ist nicht wahrscheinlich, dass dieser "Rücktritt" das Resultat irgend einer Einsicht, Umkehr oder gar Reue ist. Vollmundig haben der Stellvertreter des Stellvertreters und seine Restfansboys wie der aktuelle verkardinalte Großinquisitor ja bis vor Kurzem seine Rückkehr behauptet und gefordert. Dass einer davon vor wenigen Tagen umgefallen ist und seine ganze Schönheit nicht mehr in den Dienst des Männerfreundes gestellt hat, ist sicher den Kenntnissen des Kommenden geschuldet und sollte wenigstens dessen Resthoffnung auf das ganz große Erzbistum nördlich der Provinz erhalten. Viel Spaß mit dem Gänserich in Köln.
Denk mal!
Die Demission Bambis ist eine politische Entscheidung und wird als solche auch verklausuliert verkündet. Dabei ist für diejenigen, die die Übersetzung derartiger Verlautbarungen beherrschen, vollkommen klar, dass der Urteilsspruch des Papstes eindeutig war: Tritt zurück - oder ich trete dich zurück.
Hätte TvE die Absicht gezeigt, von selbst auf das Amt zu verzichten, hätte er im vergangen Jahr mehr als genug Gelegenheiten gehabt, dies zu verkünden. 
Und noch mehr Gründe.
Er hat es nicht getan. Die ganze Zeit. Vielmehr ist er gereist, was er ja beherrscht, ist auf- und abgetaucht, hat seine rechtskatholischen, publizistischen Hilftruppen verlautbaren und vermuten lassen und sich ansonsten aufgeführt, wie der König im Exil, im vorübergehenden.
Alles umsonst.
Nun tritt er also doch. Zurück. Und zu spät.
TvE macht nicht den Uli. Er hat sich nicht zurückgezogen, bevor alles noch schlimmer wurde.
Nun ist er fort, endgültig. Was bleibt, ist nicht nur die Stein gewordene Großmannssucht in Sparkassenästhetik, die fortan das Bild der Altstadt schänden wird.
Es bleibt auch jede Menge Unschuld.
Denn niemand hat in Limburg einen Beitrag geleistet, durch Wegsehen, Vertuschen, Lügen, Alimentieren und Hofieren. Sei es der niedere Klerus, sei es die Politik, sei es die lokale Weltpresse. Nur brutalstmögliche Aufklärer aller Orten und Menschen, die es ja schon immer gewusst oder gesagt oder beides hatten. 
Jeder wäre nun eigentlich dazu aufgerufen, seine ganz eigene Rolle in diesem Drama in mindestens vier Akten zu hinterfragen.
Es wird nicht geschehen. Man wird frohlocken und sich als Sieger fühlen. Man wird weiter mauscheln und schachern und pöstchenschieben. Ganz unter sich. Denn das große, überregionale Interesse ist nun vorüber.
Gott sei Dank?