Nach wie vor weigert sich die
Stadt Limburg, zum skandalösen Ablauf des Altstadtfestes 2013, der kriminellen Wegelagerei
durch den Veranstalterverein sowie den gewalttätigen Übergriffen durch „Ordnungskräfte“
in irgendeiner Form Stellung zu beziehen.
Noch immer wartet der Betreiber
dieses Blogs auf die Beantwortung seines Fragenkatalogs, den er vor bald zwei
Monaten der Pressestelle der Stadt Limburg übermittelte. Er wurde mit einer
Presseerklärung vertöstet, die irgendwann nach dem 22. August kommen sollte.
Doch seit diesem Termin ist nun bald eine Woche vergangen, ohne dass auch nur
ein einziges offizielles Wort die Hallen der Verschwiegenheit in der Werner
Senger Straße verlassen hätte.
Inoffiziell hingegen sickert spannenderweise Einiges durch die Mauern, die
doch nicht ganz so hermetischen sind, wie es sich die Machthaber der Lahnstadt offenbar
wünschen.
Die kriminellen Exzesse und die
eklatanten, einer breiten Öffentlichkeit bekannten und von dieser diskutierten
und verurteilten Rechtsverstöße des Veranstalters des Altstadtfestes konnte
aber sogar die Stadtverwaltung dieses Mal nicht mehr übersehen. Es war wohl nicht möglich, dieser Vereinigung gegenüber weiterhin so exzessiv nachsichtig bis willfährig aufzutreten, wie es all die Jahre vorher Praxis war. Damit soll offenbar nun Schluss sein.
Dem Vernehmen nach erteilt die
Stadt Limburg dem Vorstand des Veranstaltervereins für dessen vielfältige Verstöße
gegen Auflagen des Altstadtfestes 2013 eine FÖRMLICHE ABMAHNUNG.
Der Berg kreiste... |
Damit erkennt erstmals eine
öffentliche Stelle an, dass sich die Betreffenden massiver, wiederholter und
fortgesetzter Rechtsverletzungen schuldig gemacht haben. Die Abmahnung ist eine
schallende Ohrfeige für diejenigen, die im Nachgang der skandalösen
Veranstaltung nicht müde wurden, genau diese Verstöße zu leugnen und
phantasievolle Rechtfertigungen für kriminelles Tun zu konstruieren. Nicht nur
das, der Vereinsvorstand beharrte selbst dann noch auf der Richtigkeit seines illegalen
Treibens und wollte es für die Zukunft genau so beibehalten, als ein
Vorstandsmitglied genau wegen dieses Skandals zurückgetreten war.
Doch nun konstatiert die Stadt
noch einmal das, was jedem der Verantwortlichen bestens bekannt war: Das
Absperren der Altstadt und das gewaltsame Beitreiben von Eintritt ist
kriminell, war es und wird es auch in Zukunft sein.
Ein Altstadtfest wie 2013 wird es
also nach dem nunmehr erklärten Willen der Stadt Limburg nicht mehr geben.
Stolperfalle für die eigene Arroganz? |
Nach wie vor vollkommen nebulös sind allerdings die Rolle des
Ordnungsamtes und der Stadtverwaltung, die jede Antwort auf die Frage verweigert, wieso
sie derlei Treiben nicht nur zugelassen sondern durch Abstellung von
Hilfspolizeikräften sogar aktiv unterstützt hat. Diese schon komplizenschaftliche Mitarbeit öffentlicher Stellen
dürfte auch der Grund sein, weshalb die verhängte Sanktion auf der untersten
Stufe dessen liegt, was möglich ist und das, was zwingend erforderlich gewesen wäre, ausklammert.
Der kommerzielle
Veranstalterverein sieht sich gleichwohl in einer tiefen Vertrauenskrise seiner
Mitgliederschaft. Gezwungenermaßen lädt der noch amtierende Vorstand für den
19. September zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Dass in der
Einladung der wichtigste Tagesordnungspunkt durch Abwesenheit glänzt, nämlich
die Neuwahl für den Posten eines im Zuge des Altstadtfestskandals
zurückgetretenen Vorstandsmitglieds, ist dabei mehr eine amüsante Randnotiz und
charakteristisch für die Rechtssicherheit im Handeln der Verantwortlichen.
Nur Unbedarfte irritieren dürfte
hingegen der locker-selbstgefällige Ton der Einladung. Ist es doch genau dieses
Regieren nach Gutsherrenart, das eingesessene Kaufleute und langjährige Mitglieder
dem Vereinsvorstand ankreiden.
Die Einladung zur
außerordentlichen Mitgliederversammlung erfolgt daher wohl auch nicht aus der
Einsicht um die Notwendigkeit, sondern dem Vernehmen nach in erster Linie, um
eine Einberufung einer Versammlung durch die Initiative einer Mehrheit der
Mitglieder zu entgehen. Die in diesem Fall eben die Tagesordnung hätten
festlegen können.
Gerüchten zufolge hat sich nach
Jahren der Resignation und des Rückzugs im Zuge des Altstadtfestskandals innerhalb
des Vereins eine Gruppe gefunden, die entschlossen ist, den aktuellen Vorstands
zum kollektiven Rücktritt zu zwingen oder, sollten die Betreffenden
erwartungsgemäß an ihren Posten kleben, deren Abwahl zu betreiben. „Es reicht“,
hört man unter der Hand allerorten.
Man wäre gerne Mäuschen an diesem
Donnerstag ab 19:00 Uhr im Kolpinghaus. Es wird sicher sehr spannend. Und ganz
gleich, wie fest die Tür wohl auch bei dieser Versammlung verriegelt wird: Das
eine oder andere Wort wird ganz sicher seinen Weg durch die Türritzen finden.
Wir werden weiter berichten…